Luftqualität im Blick: Die Ziele und Methoden der Raumlüftung

In Innenräumen interagieren Personen, Pflanzen, Möbel und technische Geräte, wodurch eine Vielzahl von Einflüssen auf die Raumluft entsteht, darunter Schadstoffe, Gerüche, Feuchtigkeit und Wärme. Die Ziele der Raumbelüftung sind darauf ausgerichtet, die Behaglichkeit in den Räumen sicherzustellen und Bauschäden durch Kondensatausfall zu vermeiden.

Konkret bedeutet dies, dass verschiedene Stoffe aus dem Raum abgeführt werden müssen, um ein gesundes und angenehmes Raumklima zu gewährleisten. Die Häufigkeit des Lüftens sowie die Notwendigkeit einer kontinuierlichen Lüftung hängen von verschiedenen Faktoren wie Raumvolumen und Belegungsdichte ab.

Schadstoffabfuhr

Schadstoffe in der Luft können sowohl aus Oberflächen wie Möbeln und Bodenbelägen als auch aus CO2-Emissionen durch Atmung stammen. Die zulässigen Konzentrationsgrenzwerte am Arbeitsplatz werden durch die Technischen Regeln für Gefahrstoffe 900 (TRGS 900) festgelegt. Zusätzliche Anforderungen zur Begrenzung der CO2-Konzentration in mechanisch belüfteten Räumen werden durch die DIN 1946 Raumlufttechnik definiert. Ein anerkannter, aber nicht in jedem Fall behördlich geforderter Grenzwert ist beispielsweise der Pettenkofer-Wert.

Geruchsabfuhr

Gerüche, die olfaktorisch wahrnehmbar sind, können durch verschiedene Quellen wie Emissionen aus Raumoberflächen oder Körpergerüche entstehen. Die empfundene Luftqualität wird in Dezipol (von pollution) gemessen, während die Geruchsquelle in Olf (von olfaktorisch) angegeben wird. Die Verunreinigungslast einer Person der Aktivitätsstufe I (sitzende Tätigkeit) beträgt dabei 1 Olf und führt bei einer Lüftungsrate von 36 m3/h zu einer Luftqualität von 1,0 Dezipol (mittlere bis hohe Luftqualität).

Feuchteabfuhr

Feuchtigkeit kann aus verschiedenen Quellen stammen, einschließlich einer undichten Gebäudehülle oder menschlicher Aktivitäten wie Kochen und Duschen. Es wird zwischen absoluter und relativer Luftfeuchtigkeit unterschieden. Der absolute Feuchtegehalt innerhalb eines Gebäudes liegt in Mitteleuropa in der Regel höher als in der Außenluft, was unter bestimmten Bedingungen zu Schimmelbildung führen kann. Die relative Luftfeuchte berücksichtigt die Temperaturabhängigkeit der Luftfeuchtigkeit.

Wärmeabfuhr

Wärmequellen in einem Raum umfassen die Abwärme elektrischer Geräte, Körperwärme von Personen sowie absorbierte Solarstrahlung oder Kunstlicht. Die natürliche Abfuhr von Wärme erfolgt durch Transmission, Abstrahlung und Konvektion, wobei die Lüftung den schnellsten und effektivsten Wärmetransport ermöglicht.

Eine effektive Raumlüftung ist entscheidend für die Aufrechterhaltung eines gesunden und komfortablen Innenraumklimas sowie für den Schutz des Gebäudes vor Feuchtigkeitsschäden und Schadstoffansammlungen. Indem man die Bedürfnisse und Anforderungen der spezifischen Raumnutzung berücksichtigt, kann eine angemessene Lüftungsstrategie entwickelt werden, die zur Förderung von Wohlbefinden und Produktivität beiträgt.

Quelle: https://kurzelinks.de/8phv

© rh2010 | AdobeStock
© rh2010 | AdobeStock

Link per E-Mail teilen

Ihre Empfehlung wurde erfolgreich an versendet!

Leider ist ein Fehler beim Senden aufgetreten.