Serielles Sanieren mit Holztafelelementen – Effiziente Wege zur klimaneutralen Gebäudesanierung
Ein Großteil des Gebäudebestands in Deutschland entstand vor Einführung verbindlicher Wärmeschutzanforderungen. Etwa drei Viertel der rund 22 Millionen Gebäude wurden vor 1977 errichtet und weisen damit erhebliche energetische Defizite auf. Ihre Sanierung spielt eine zentrale Rolle, um die Klimaziele bis 2050 zu erreichen. Ein innovativer Ansatz, der zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist das serielle Sanieren mit vorgefertigten Holztafelelementen.
Der Informationsdienst Holz hat dazu den Leitfaden Serielles Sanieren veröffentlicht, dessen aktualisierte Auflage 2024 erschienen ist. Die Publikation richtet sich an Planende, Bauunternehmen, öffentliche und private Eigentümerinnen und Eigentümer von Gebäuden sowie an Fachleute der Wohnungswirtschaft. Ziel ist es, die technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen Grundlagen dieser Sanierungsmethode praxisnah zu vermitteln.
Effizienz durch Vorfertigung
Das serielle Sanieren basiert auf dem Prinzip der industriellen Vorfertigung. Fassaden- und Dachelemente aus Holz werden im Werk produziert, vor Ort passgenau montiert und mit haustechnischen Komponenten kombiniert. Diese Vorgehensweise verkürzt Bauzeiten, reduziert Beeinträchtigungen für die Bewohnenden und ermöglicht eine gleichbleibend hohe Ausführungsqualität.
Im Fokus steht dabei die energetische Ertüchtigung der Gebäudehülle. Durch die hochgedämmten Holztafelelemente lassen sich Wärmeverluste deutlich verringern. Gleichzeitig eröffnet die modulare Bauweise Spielräume für architektonische Gestaltung und Integration moderner Technik, etwa für Photovoltaik- und Solarthermieanlagen.
Planungs- und Ausführungsprozess
Der Leitfaden gibt einen Überblick über die wesentlichen Schritte von der Bestandsaufnahme bis zur Montage. Neben Kosten- und Zeitfaktoren werden auch bauphysikalische Aspekte wie Wärme-, Schall- und Brandschutz behandelt. Eine sorgfältige Planung ist entscheidend, um Schnittstellen zwischen den Gewerken zu koordinieren und die Systemelemente optimal auf die jeweiligen Gebäudegeometrien abzustimmen.
Beispiele aus der Praxis
Anhand realisierter Projekte in Detmold und Augsburg zeigt der Leitfaden, wie das serielle Sanieren in der Praxis umgesetzt wird. Die Beispiele belegen, dass sich mit standardisierten, aber anpassungsfähigen Holzbausystemen sowohl technische als auch gestalterische Anforderungen erfüllen lassen.
Die 39-seitige Broschüre kann kostenfrei auf der Website des Informationsdienstes Holz heruntergeladen werden.
