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BBIK ...denn Ingenieure bauen (d)eine Zukunft

Ingenieurkammertag 2025: Bürokratieabbau als Schlüssel zu moderner Baukultur

Die BBIK hatte zum Ingenieurkammertag 2025 geladen – und traf damit einen Nerv der Zeit: Rund 100 Expertinnen und Experten aus Planung, Verwaltung, Politik und Wirtschaft diskutierten intensiv darüber, wie Bürokratieabbau gelingen kann, ohne Sicherheit, Qualität oder Verantwortung zu opfern. Das zentrale Thema: „Bürokrat.ING – Bürokratieabbau als Chance für den Ingenieurberuf“.

Bürokratie als Bremsklotz? Oder als Chance zur Neugestaltung?

„Unsere Mitglieder wollen gestalten, nicht verwalten“, brachte es BBIK-Präsident Dipl.-Ing. Matthias Krebs zu Beginn des Tages auf den Punkt. Der Wunsch: weniger lähmende Verfahren, mehr digitale und praxisnahe Lösungen – für ein leistungsfähiges, nachhaltiges und innovatives Bauwesen.

Doch: Bürokratieabbau ist kein Selbstzweck. Es geht nicht um die radikale Reduktion von Regeln, sondern um eine intelligente Entlastung – mit Augenmaß, mit Mut und mit Vertrauen in die Kompetenz der Ingenieurinnen und Ingenieure.

„Kill a stupid rule“ – Mut zur Veränderung

Ein Höhepunkt war der Impulsvortrag von Anne M. Schüller, einer der führenden Expertinnen für Change-Kommunikation. Ihre zentrale Botschaft: Bürokratieabbau beginnt im Kopf – nicht im Gesetzbuch. „Kill a stupid rule“ war dabei mehr als ein provokanter Aufruf: Es war der Appell, gewohnte Abläufe zu hinterfragen, Verantwortung abzugeben – und Kommunikation endlich als strategischen Hebel zu begreifen. Denn nicht selten lähmt nicht die Regel selbst, sondern ihre Auslegung.

Matthias Krebs ergänzte: „Veränderung beginnt mit Haltung. Wer Kontrolle über alles will, verhindert Innovation. Wer Vertrauen schenkt, stärkt Qualität.“

Verwaltung als Möglichmacherin: Impulse aus Politik und Praxis

In der Podiumsdiskussion mit Dr. Ina Bartmann (MIL), Bürgermeister Michael Müller, Dr.-Ing. André Benedict Prusa (Frankfurt (Oder)) und Matthias Krebs wurde klar: Die Segel sind gesetzt. Brandenburg plant eine Novellierung der Bauordnung, die Verfahren vereinfachen und beschleunigen soll – idealerweise im Schulterschluss mit einer bundesweiten Lösung.

Aber: Technische Reformen greifen zu kurz, wenn nicht gleichzeitig ein Kulturwandel in der Verwaltung stattfindet. Ermöglichung statt Ablehnung, Dialog statt Kontrolle – das waren die Leitgedanken. Denn: Bürokratieabbau gelingt nur im Zusammenspiel aller Beteiligten.

Nachwuchs stärken, Zukunft sichern

Der IKT 2025 setzte auch auf junge Talente: Beim Wettbewerb Minecraft.ING – Tower Talent zeigten Kinder und Jugendliche, wie spielerisch sie digitale Planung, Kreativität und technisches Denken vereinen. Ein starkes Signal für den Ingenieurnachwuchs – und ein Beweis dafür, dass zukunftsfähiges Planen bereits im Klassenzimmer beginnt.

Bürokratieabbau: Vom Schlagwort zur Gestaltungskraft

Der Ingenieurkammertag 2025 hat eindrucksvoll gezeigt: Bürokratieabbau ist kein technischer Akt, sondern eine Haltung. Eine Einladung zur Verantwortung. Eine Kulturfrage. Und vor allem: eine Chance.

Für uns als Brandenburgische Ingenieurkammer steht fest:

  • Bürokratieabbau bedeutet nicht weniger Verantwortung – sondern mehr Vertrauen.
  • Effiziente Prozesse stärken Qualität – wenn sie durch Kompetenz getragen werden.
  • Ingenieurinnen und Ingenieure brauchen Freiraum – um zu gestalten, was unsere Zukunft trägt.

In diesem Sinne ist Bürokratieabbau keine Verwaltungsreform – sondern ein Beitrag zur Baukultur von morgen. Gemeinsam mit Politik, Verwaltung und Gesellschaft gestalten wir diesen Wandel – mit technischem Know-how, menschlicher Haltung und dem festen Willen, Fortschritt zu ermöglichen.

©BBIK
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