Innovation trifft Tradition: Klimaschutz und digitale Technologien in der Denkmalpflege

Die aktuellen Herausforderungen unserer Zeit – Klimawandel, steigende Energiepreise und der Wandel urbaner Infrastrukturen – verlangen nach innovativen Antworten. Mit der Gründung des Referats 12 „Klimaschutz, Energie und Simulation“ bei der Wissenschaftlich-Technischen Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege (WTA International) wird ein wichtiger Schritt getan: Ingenieurwissenschaften, Energieplanung und digitale Simulationsmethoden werden vereint, um Denkmalschutz und Klimaschutz zukunftsfähig zu verknüpfen.

Denkmalschutz im Wandel: Effizienz und Erhalt in Einklang bringen

Denkmalgeschützte Gebäude stellen aufgrund ihrer historischen Bausubstanz besondere Anforderungen an den Umgang mit Energieeffizienz und Klimaanpassung. Hohe Heizkosten, eingeschränkte Dämmmöglichkeiten und klimabedingte Schäden setzen die Bausubstanz zunehmend unter Druck. Genau hier setzt das neue WTA-Referat an.

Dank moderner digitaler Planungswerkzeuge – von Gebäude- und Energiesimulationen über Feuchtemodellierungen bis hin zu KI-gestützten Analysen – können bauphysikalische Problemstellungen detailliert erfasst und innovative Sanierungsstrategien entwickelt werden. Ziel ist es, energetische Sanierungen durchzuführen, ohne das bauhistorische Erbe zu gefährden. Die technische Expertise von Bauingenieur:innen ist hierbei unverzichtbar: Ob durch Simulationen von Wärmeflüssen, die Entwicklung individueller Sanierungskonzepte oder die Integration moderner Haustechnik – das Know-how unserer Berufsgruppe wird zum Schlüssel für nachhaltige Lösungen.

Quartierskonzepte als Zukunftsmodell: Energieeffizienz über Gebäudegrenzen hinaus

Ein besonders innovativer Ansatz: der quartiersbezogene Blick auf Energieversorgung. Statt jedes Denkmal isoliert zu betrachten, setzen moderne Konzepte auf dezentrale, regenerative Energiesysteme, die ganze Quartiere versorgen können. Für viele Städte und Gemeinden ist das ein Gamechanger, denn auf Quartiersebene lassen sich Flächenpotenziale besser nutzen und verschiedene Energiequellen sinnvoll kombinieren.

Damit eröffnet sich auch für Ingenieur:innen ein neues Handlungsfeld: die kommunale Wärmeplanung im Zusammenspiel mit Denkmalpflege. Hier entstehen Synergien, die Effizienz, Versorgungssicherheit und kulturelle Verantwortung vereinen – ein Arbeitsfeld mit gesellschaftlicher Relevanz und hoher fachlicher Komplexität.

Mitmachen, mitgestalten – WTA-Referat als interdisziplinäre Plattform

Das neue Referat der WTA ist nicht nur Denkfabrik, sondern auch Netzwerkplattform. Es richtet sich ausdrücklich an Fachleute aus Bauingenieurwesen, Architektur, Geologie, Energietechnik, Gebäudetechnik und Energieberatung. Die Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen ist dabei nicht nur gewünscht, sondern Voraussetzung für die Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte.

Die Brandenburgische Ingenieurkammer begrüßt ausdrücklich die Gründung des Referats 12. Es ist ein Ort, an dem Expert:innen zusammenkommen, um die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts mit den Methoden von morgen anzugehen – und dabei das kulturelle Erbe von gestern zu bewahren.

Eine Brücke zwischen Geschichte und Zukunft

Das WTA-Referat »Klimaschutz, Energie und Simulation« zeigt eindrucksvoll, dass technische Innovation und traditionelle Baukultur kein Widerspruch sein müssen. Vielmehr liegt in ihrer Verbindung eine große Chance – für unsere Umwelt, unsere Städte und für die Profession der Ingenieur:innen.

Quelle: https://kurzlinks.de/6mbc

©Destrovvet | AdobeStock
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