Zukunft bauen mit Holz – Brandenburgische Ingenieurkunst im Zeichen der Nachhaltigkeit
Der Holzbau erlebt in Berlin und Brandenburg einen bemerkenswerten Aufschwung – das zeigt der Holzbaupreis Berlin-Brandenburg 2025 eindrucksvoll. Ausgelobt vom Landesbeirat Holz Berlin-Brandenburg e.V., prämiert der Preis in diesem Jahr sieben herausragende Projekte, die beispielhaft für nachhaltiges, innovatives und architektonisch anspruchsvolles Bauen mit Holz stehen.
Ingenieurbaukunst trifft Nachhaltigkeit
Die ausgezeichneten Projekte – darunter Bildungsbauten, Wohnhäuser und öffentliche Einrichtungen – verdeutlichen die vielseitigen Einsatzmöglichkeiten von Holz als Baustoff. In Zeiten von Ressourcenknappheit, steigenden Baukosten und der dringenden Notwendigkeit zur Emissionsreduktion bietet Holz eine zukunftsfähige Lösung, die weit über die Ästhetik hinausgeht. Für Ingenieurinnen und Ingenieure eröffnen sich dadurch neue kreative wie technische Gestaltungsräume.
Besonders hervorzuheben sind folgende Hauptpreisträger:
- „Haus im Park“ (Berlin-Pankow): Ein gelungenes Beispiel für das Bauen im Bestand und im sensiblen städtebaulichen Kontext.
- „Leben im Fläming“ (Bad Belzig): Ein genossenschaftliches Wohnprojekt, das Gemeinschaft, Ökologie und Holzbau vereint.
- Holz-Kita Töpchin (Mittenwalde): Kindgerechte, modulare Architektur, die Flexibilität und Nachhaltigkeit verbindet.
- Luisenblock (Berlin-Mitte): Modulares Bürogebäude für den Bundestag – ein Leuchtturmprojekt seriellen Bauens.
- Kirchenkreiszentrum Lehnin: Historisch sensible Erweiterung mit Holz – ein Beispiel für respektvolle und zugleich zukunftsweisende Architektur.
- „Element & Lingot“ (Berlin-Moabit): Urbane Nachverdichtung in Holz, die zeigt, wie auch im Bestand klimagerecht gebaut werden kann.
- Wilhelm-Gentz-Schule (Neuruppin): Sanierung und Erweiterung, die pädagogische Anforderungen und Nachhaltigkeit vereint.
Holzbau als strategischer Hebel für die Klimaziele
Minister Detlef Tabbert betonte bei der Preisverleihung die Rolle des Holzbaus für die Klimapolitik Brandenburgs: „Gerade in Brandenburg nimmt der Holzbau einen immer größeren Stellenwert ein.“ Und tatsächlich: Der verstärkte Einsatz von Holz im Bauwesen trägt zur Reduktion von CO₂-Emissionen bei, nutzt vorhandene regionale Ressourcen und fördert die heimische Wertschöpfungskette.
Für die Brandenburgische Ingenieurkammer ist klar: Die Bauwende ist ohne Holzbau nicht denkbar – und ohne Ingenieurinnen und Ingenieure ebenso wenig. Tragwerksplanung, Brandschutz, Bauphysik und digitale Planungstechniken sind Schlüsselkompetenzen, die den Holzbau auf das nächste Level heben.
Technologischer Fortschritt und serielle Fertigung
Neben der ökologischen Dimension sticht vor allem das technische Innovationspotenzial hervor: Vorfertigung, modulare Bauweise und digitale Planungstools wie BIM machen Holz zum idealen Werkstoff für effizientes, kostensicheres und qualitativ hochwertiges Bauen. Der Holzbau vereint damit wirtschaftliche Vernunft mit ökologischer Verantwortung.
Senator Christian Gaebler unterstreicht diesen Aspekt: „Diese Bauform schützt das Klima und eröffnet durch seine Vorfertigungsmöglichkeiten innovative Perspektiven für kostengünstiges, serielles und damit schnelles Bauen.“
Regionale Wälder, regionale Verantwortung
Ein zentraler Erfolgsfaktor für die Holzbau-Offensive liegt in der regionalen Holzwirtschaft. Hanka Mittelstädt, Brandenburgs Ministerin für Umwelt, verwies auf die nachhaltige Bewirtschaftung der Brandenburger Wälder: „Wichtig ist, die regionalen Ressourcen noch stärker in die regionalen Märkte zu bringen.“ Dies stärkt nicht nur die heimische Wirtschaft, sondern reduziert auch Transportemissionen und Abhängigkeiten von globalen Lieferketten.
Holzbau als Zukunftsaufgabe für Ingenieurinnen und Ingenieure
Die ausgezeichneten Projekte zeigen, wie durchdachter Holzbau heute schon Antworten auf die Bauaufgaben von morgen liefert. Für die Ingenieurinnen und Ingenieure in Brandenburg eröffnen sich durch den Holzbau neue Aufgabenfelder – von der integralen Planung über innovative Tragwerke bis hin zur energetischen Optimierung. Die Brandenburgische Ingenieurkammer sieht im Holzbau einen zentralen Baustein für das Bauen der Zukunft – klimagerecht, funktional, wirtschaftlich.