Feuchtemanagement im Holzbau – Witterungsschutz als Schlüssel zur Bauqualität
Holz hat sich längst als nachhaltiger, klimafreundlicher Baustoff etabliert – und wird zunehmend im großvolumigen, mehrgeschossigen Bauen eingesetzt. Diese Entwicklung stellt Planer:innen, Ingenieur:innen und ausführende Betriebe vor neue Herausforderungen, insbesondere beim Feuchtemanagement in der Bauphase. Denn gerade bei sensiblen Naturmaterialien wie Holz ist ein systematischer Witterungsschutz entscheidend für die Qualität und Dauerhaftigkeit des gesamten Bauwerks.
Das Holzbau Deutschland Institut hat mit der neuen Publikation „Feuchtemanagement – Witterungsschutz in der Bauphase“ ein praxisorientiertes Handbuch herausgegeben, das sich genau dieser Herausforderung widmet. Die 32-seitige Broschüre ist kostenlos online verfügbar und richtet sich an alle am Bau Beteiligten – insbesondere an Fachplaner:innen, Bauleiter:innen und Entscheider:innen im Bereich der öffentlichen und privaten Bauwirtschaft.
Warum Feuchtemanagement schon in der Planungsphase beginnt
Ein wesentliches Anliegen der Publikation: Der Witterungsschutz muss frühzeitig in den Planungsprozess integriert werden. Nur wenn Holzfachbetriebe und Fachingenieur:innen bereits in der Entwurfs- und Ausführungsplanung einbezogen werden, können maßgeschneiderte Konzepte zum Schutz von Bauwerken und Bauteilen entwickelt werden. Dabei ist zwischen zwei Ebenen zu unterscheiden:
- Bauwerksschutz: Maßnahmen zum Schutz des gesamten Rohbaus – etwa durch temporäre Überdachungen oder systematische Ablaufplanungen.
- Bauteilschutz: Individuelle Schutzmaßnahmen für einzelne Bauelemente, wie z. B. die Verpackung von Holzbauteilen beim Transport oder die sachgerechte Lagerung auf der Baustelle.
Durch ein durchdachtes Konzept lassen sich Feuchteschäden vermeiden, aufwändige Trocknungsmaßnahmen reduzieren und Baustellenprozesse effizienter gestalten.
Technische Regeln, Abrechnungsgrundlagen und Praxistipps
Die Publikation bietet nicht nur theoretische Grundlagen, sondern überzeugt vor allem durch ihren konkreten Praxisbezug. So werden aktuelle Regelwerke, Merkblätter und technische Richtlinien kompakt zusammengefasst. Ingenieur:innen finden zudem Hinweise zur Planung und Abrechnung von Witterungsschutzmaßnahmen – ein bislang oft vernachlässigter, aber wirtschaftlich relevanter Aspekt.
Ein besonderer Mehrwert: Die systematische Darstellung von Montageabfolgen und die zahlreichen farbigen Abbildungen machen das Handbuch zu einem nützlichen Werkzeug für den Baustellenalltag.
Witterungsschutz als Qualitätsgarant im modernen Holzbau
Für die Brandenburgische Ingenieurkammer ist klar: Der zunehmende Einsatz von Holz in tragender Funktion erfordert ein professionelles Feuchtemanagement – nicht nur aus bauphysikalischer, sondern auch aus wirtschaftlicher Sicht. Die vorgestellte Publikation liefert wertvolle Impulse, wie sich Ingenieurwissen, Planungskompetenz und handwerkliches Know-how sinnvoll verbinden lassen.