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BBIK ...denn Ingenieure bauen (d)eine Zukunft

Nachhaltige Bürogebäude gewinnen an Bedeutung

Nachhaltigkeit entwickelt sich zu einem zentralen Faktor bei der Auswahl und Entwicklung von Büroimmobilien. Während Standort und Ausstattung lange Zeit im Vordergrund standen, rückt heute verstärkt die Frage in den Fokus, wie Gebäude ökologisch und ökonomisch zukunftsfähig gestaltet werden können.

Eine Marktanalyse zeigt, dass insbesondere in deutschen Metropolen der Anteil zertifizierter Büroflächen kontinuierlich wächst.

Immobilienwirtschaft im Spannungsfeld von Klima- und Ressourcenschutz

Der Gebäudesektor hat einen erheblichen Einfluss auf den globalen Energie- und Ressourcenverbrauch. Rund 40 Prozent des weltweiten Energiebedarfs und etwa die Hälfte des Materialverbrauchs entfallen auf Immobilien. Damit steht die Branche in besonderer Verantwortung, Lösungen für einen nachhaltigen Umgang mit Energie und Rohstoffen zu entwickeln.

Nachhaltigkeitszertifikate wie DGNB, LEED oder BREEAM setzen dafür verbindliche Maßstäbe. Bewertet werden unter anderem Energieeffizienz, die Wahl der Baustoffe sowie die langfristige Nutzbarkeit von Gebäuden. Diese Standards gewinnen zunehmend an Bedeutung, da sie Orientierung geben und eine Vergleichbarkeit schaffen.

Nachfrage und regulatorische Rahmenbedingungen

Besonders große Unternehmen treiben den Trend voran. In Frankfurt am Main etwa sind bereits 27 Prozent der Büroflächen zertifiziert – ein überdurchschnittlicher Wert im Vergleich zu anderen Metropolen. Insgesamt machen nachhaltige Flächen mittlerweile rund ein Drittel aller Neuvermietungen in den Top-7-Standorten aus.

Die Nachfrage übersteigt dabei vielerorts das verfügbare Angebot. Neben ökologischen Argumenten spielen regulatorische Vorgaben und die steigende Bedeutung von ESG-Kriterien eine Rolle. Zertifizierte Immobilien verschaffen zudem Wettbewerbsvorteile, da sie sowohl das Unternehmensimage stärken als auch langfristige Kosten senken können.

Kreislaufwirtschaft als nächster Schritt

Neben energieeffizientem Bauen und Betreiben gewinnt die Kreislaufwirtschaft zunehmend an Gewicht. EU-weite Strategien wie der „Circular Economy Action Plan“ sowie nationale Initiativen fordern eine stärkere Ressourcenschonung im Bauwesen. Für Ingenieurinnen und Ingenieure bedeutet dies, bereits in der Planung Konzepte für Rückbau, Wiederverwendung und Recycling zu berücksichtigen. Damit entstehen neue Anforderungen an Materialwahl, Bauprozesse und Gebäudekonzepte.

Branchenspezifische Unterschiede

Die Auswertung der Anmietungen zeigt deutliche Unterschiede zwischen den Branchen. Banken und Finanzdienstleister mieten inzwischen zu über 80 Prozent zertifizierte Büroflächen an. Auch Versicherungen und die Medienbranche bewegen sich mit über 60 Prozent auf einem hohen Niveau. Hier wird sichtbar, dass Nachhaltigkeit zunehmend Bestandteil der Unternehmensstrategien ist.

Die Entwicklung nachhaltiger Büroflächen ist mehr als ein kurzfristiger Trend. Sie steht für einen grundlegenden Wandel in der Immobilienwirtschaft. Prognosen zufolge wird die Nachfrage auch in den kommenden Jahren weiter steigen. Für Ingenieurinnen und Ingenieure ergeben sich daraus neue Handlungsfelder in Planung, Bau und Sanierung von Immobilien. Wer frühzeitig auf nachhaltige Konzepte setzt, trägt nicht nur zur Erreichung der Klimaziele bei, sondern gestaltet auch die Zukunftsfähigkeit des Immobilienmarktes aktiv mit.

Quelle: https://kurzlinks.de/lrz4

© 4th Life Photography | AdobeStock
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