Zukunft bauen – Die zirkuläre Bauwirtschaft als Schlüssel zur nachhaltigen Entwicklung

Die Bauwirtschaft steht vor einem fundamentalen Wandel. Vor dem Hintergrund knapper werdender Ressourcen, wachsender Abfallmengen und der Notwendigkeit, innerhalb planetarer Grenzen zu wirtschaften, rückt die Transformation zu einer zirkulären Bauwirtschaft zunehmend in den Fokus. Die Kommission Nachhaltiges Bauen (KNBau) hat in einer Veröffentlichung im Rahmen der Nationalen Kreislaufwirtschaftsstrategie eine richtungsweisende Vision formuliert, die auch für Ingenieurinnen und Ingenieure von zentraler Bedeutung ist.

Was ist zirkuläres Bauen?

Zirkuläres Bauen geht weit über das klassische Recycling hinaus. Es strebt eine geschlossene Materialkreislaufführung an – von der Planung über die Nutzung bis zum Rückbau und der Wiederverwendung von Materialien und Bauteilen. Ziel ist es, den Verbrauch natürlicher Ressourcen zu minimieren und die Lebensdauer von Bauprodukten erheblich zu verlängern. In einer solchen Wirtschaftsweise wird der Bausektor nicht länger als Teil des Problems, sondern als Träger der Lösung gesehen.

Empfehlungen gegen Greenwashing und für transparente Standards

Ein zentrales Anliegen der KNBau ist die Schaffung klarer, differenzierter Definitionen für die verschiedenen Verwertungswege. Nur so lässt sich sogenanntes Greenwashing vermeiden – also die Vermarktung ökologisch fragwürdiger Praktiken unter einem grünen Anstrich. Der Bericht schlägt außerdem die Einführung eines Labels vor, das die Zirkularität von Bauprodukten transparent macht und verlässliche Orientierung für Planende, Bauherren und politische Entscheidungsträger bietet.

Impulse für Ingenieurinnen und Ingenieure

Die Empfehlungen der KNBau richten sich ausdrücklich auch an die planenden Berufe. Denn ohne die aktive Mitwirkung von Ingenieurinnen und Ingenieuren, Architektinnen und Architekten kann die Umstellung auf zirkuläres Bauen nicht gelingen. Die Kommission liefert einen praxisnahen, ganzheitlichen Leitfaden für:

  • kreislaufgerechtes Planen und Konstruieren,
  • den Einsatz rückbaufähiger und wiederverwendbarer Materialien,
  • Lebenszyklusanalysen von Bauprodukten,
  • die Einbettung von Materialpässen in den digitalen Planungsprozess (z. B. BIM).

Diese Aspekte eröffnen nicht nur neue Perspektiven für eine nachhaltige Baupraxis, sondern auch Innovationspotenziale für das Ingenieurwesen – etwa in der Entwicklung modularer Bauweisen, intelligenter Rückbaukonzepte und digital gestützter Materialkreisläufe.

Zirkularität als Teil eines größeren Ganzen

Wichtig: Die Kreislaufwirtschaft bildet laut KNBau lediglich den materialbezogenen Teil einer umfassenderen zirkulären Bauwirtschaft. Diese schließt auch soziale, energetische und funktionale Aspekte mit ein – etwa die Umnutzung bestehender Gebäude oder die Integration von Flexibilität in die Planung. Der Blick richtet sich also auf das gesamte Lebenszyklusmanagement von Gebäuden – ein zentrales Handlungsfeld für die Bau- und Ingenieurbranche.

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Quelle: https://kurzlinks.de/xuat

© KNBau
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