IKT 23 | impulsgebender Ingenieurkammertag

Am 28. Juni fand im Haus der Brandenburgisch-Preußischen Geschichte (HBPG) der diesjährige Ingenieurkammertag (IKT) statt. Ganz im Sinne des Baukulturjahres diskutierte die BBIK mit den Anwesenden über den Klimawandel und wie der Bausektor seinen Teil zum ressourcenschonenden Bauen beitragen kann.

Als Einstieg in das Thema gab der Vortrag über die aktuellen Klimaveränderungen und welche Auswirkungen sie auf die Arbeitsgebiete der Ingenieurinnen und Ingenieure haben, erste Impulse. Frank Böttcher, Vorsitzender der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft (DMG), berichtete, welche Klimaveränderungen in Brandenburg zu erwarten sind und in welchen Bereichen gerade die Mitarbeit der Ingenieurinnen und Ingenieure gebraucht wird.


Danach ging es sofort in die Podiumsdiskussion. Minister Guido Beermann (MIL), Minister Jörg Steinbach (MWAE), Dipl.-Ing. Matthias Krebs (BBIK) und Dr. Jörg Lippert (BBU) diskutierten, wie Brandenburg bezahlbaren und klimagerechten Wohnraum schaffen kann. Dabei spielten natürlich auch die Herausforderungen des Klimawandels und die Energiewende eine Rolle. Wir wollten ganz genau wissen, welche Maßnahmen geplant sind und ob Brandenburg den Anforderungen des Transformationsprozesses gerecht werden kann.

Auch hier zeigte sich deutlich: Pläne sind vorhanden, die Umsetzung und die Beteiligung aller Bereiche wird aber noch lange Zeit in Anspruch nehmen. Doch die Veränderung ist bereits jetzt im vollen Gange: „Wir werden in den nächsten Jahren die Auswirkungen der Bauwende spüren. Steigende Baustoffpreise und Zinssätze sind nur der Anfang. Die Ansprüche an Förderungen im Rahmen des klimafreundlichen Bauens sind teilweise so hoch, dass Bauende eher abgeschreckt als motiviert sind. Um effektiv und klimaschonend zu bauen, müssen Bauordnungen neu konzipiert werden. Der Umbau und auch die Wiederverwendung von recycelten Baumaterialien sollten sich in den Gesetzen widerspiegeln.“, so Präsident der BBIK Matthias Krebs.

Ab Mittag folgten dann impulsgebende Vorträge rund um das Nachhaltige Bauen in der Bestandssanierung und wie Rohstoffe zirkulär wiederverwendet werden können. Besonders stolz waren wir, dass wir das Unternehmen Concular aus Berlin für den IKT gewinnen konnten. Das führende Unternehmen für kreislaufgerechten Immobilienbau zeigte den Teilnehmenden auf, wie zirkuläres Bauen und vor allem die Wiederverwendung von Materialien und Produkten möglich ist.

Dipl.-Ing. Matthias Krebs, Präsident der Brandenburgischen Ingenieurkammer fasst den Tag wie folgt zusam-men: „Der 27. IKT gab einen Überblick und diente vielleicht bei einigen sogar als Einstieg in das nachhaltige Bauen. Jetzt heißt es, dass jeder seinen Teil zum Gelingen beiträgt. Wir Ingenieure müssen die Nachhaltigkeit als festen Bestandteil in unsere Arbeit aufnehmen. Umweltverträgliche Bauverfahren und -stoffe, Energieeffizienz, der sparsame Umgang mit Flächen, Recycling und Wiederverwendung von Baustoffen sowie die Umbaukultur sind Themen, die wir als Ingenieure umsetzen, um den Motor im Prozess des klimafreundlichen Bauens nicht zum Stottern zu bringen.“

Guido Beermann, Minister für Infrastruktur und Landesplanung, bilanziert: „Städtebau, Architektur und Bautech-nik sind den Klimazielen verpflichtet. Großes Potenzial für CO2-Einsparungen sehe ich im Einsatz von nachhaltigen Baumaterialien. In Zukunft wird es vermehrt darum gehen, die Entwicklung ressourcenschonender Materialien und innovativer Technologien zu unterstützen. Aber es geht auch um Heimat, um lebenswerte Städte und Dörfer. Die Ingenieurinnen und Ingenieure sind aufgerufen, technische Möglichkeiten mit ästhetischen Fragen in Einklang zu bringen. Die Unverwechselbarkeit und die Qualität der Bauten, der Stadt- und der Ortsbilder tragen wesentlich dazu bei, dass Menschen sich mit ihnen identifizieren.“

©BBIK
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